Am 27.02.2016 demonstrierten in Zgorzelec ca. 150 polnische Neofaschisten. Organisiert wurde die Demonstration von der NOP (Narodowe Odrodzenie Polski – Partei der Nationalen Wiedergeburt Polens).
Die wichtigste Person der NOP in Zgorzelec ist Grzegorz Stemler. Dieser ist überregional aktiv und unterhält zahlreiche Kontakte in die neofaschistische Szene in Polen und auch über die Grenze nach Görlitz. So nahm Stemler mit seinen Kameraden auch regelmäßig an den Kundgebungen der Pegidaablegers „Görlitz bewegt sich“ teil. Kontakte unterhält Stemler auch zu dem selbsternannten Görlitzer Wirtschaftsberater und Journalisten Mariusz Klonowski. Dieser war zeitweise in grenzüberschreitenden bürgerschaftlichen Projekten tätig. Mittlerweile fällt er in Zgorzelec und Görlitz eher durch massiven Alkoholkonsum auf.
Bereits in den letzten 12 Monaten konnten in Zgorzelec verstärkte Aktivitäten der Partei wahrgenommen werden. Dass diese in Zgorzelec offenbar auf fruchtbaren Boden fallen zeigt der jüngste Fall (http://www.ardmediathek.de/tv/Weltbilder/Polen-Angst-vor-Fl%C3%BCchtlingen-aus-Deutsc/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=3906326&documentId=33831842) eines Übergriffs durch Security – Mitarbeiter der Firma Fenix (https://www.facebook.com/fenix.xn/?fref=ts) auf einen syrischen Flüchtling in der Stadt.
An der Spitze der Demonstration liefen in Zgorzelec uniformierte Soldaten hinter dem Fronttransparent. Dies ist für polnische neofaschistische Demonstrationen nicht ungewöhnlich – genauso wie die Beteiligung von kirchlichen Amtsträgern und Fußball-Hooligans. So waren auch hier Transparente des Mks Nysa Zgorzelec zu sehen. Im Stadion fallen diese ebenfalls durch entsprechende rassistische Transparente auf.
Die Partei ist in Zgorzelec mittlerweile auch mit einem eigenen Parteibüro in der Ulica Warszawska vertreten. Dies ist ein weiterer Beleg für den Aufschwung, den neofaschistische Organisationen in Polen gerade erleben. Widerstand gegen die Aktivitäten der NOP sind in Zgorzelec bislang nicht feststellbar. Insofern muss befürchtet werden, dass diese Aktivitäten in Zukunft eher noch weiter zunehmen werden.
Fotos und der Artikel zu der Demonstration finden sich auch bei indymedia: